Pressemitteilung zur Windenergie auf den Härten

04.11.2023

Zum Thema hat die CDU Kusterdingen eine Infoveranstaltung organisiert, über welche bereits auch in der Presse berichtet wurde. Hier unser Statement.

Zum Thema Windenergie auf den Härten hat die CDU Kusterdingen am 21.09.2023 eine Infoveranstaltung organisiert, über welche bereits auch in der Presse berichtet wurde. Ziel dieser Veranstaltung war eine erste Information mit der Möglichkeit zur sachlichen Diskussion, da das Thema emotional sehr aufgeladen ist. Die Vorgehensweise der Projektbeteiligten, also der Gemeinde Kusterdingen und der Stadtwerke Tübingen, wurde von der CDU Kusterdingen bereits kritisiert, da wir den Standpunkt vertreten, dass Transparenz Akzeptanz schafft. „Jedes Projekt hat Vor- und Nachteile, um eine vernünftige Abwägung treffen zu können, muss klar sein, zu welchen Konditionen man die Nachteile einkauft. Wir setzen uns als CDU für die Wertschöpfung auf den Härten und solide Gemeinde-Finanzen ein, aber ob die etwaigen Nachteile verhältnismäßig zu den Pachteinnahmen sind, konnten wir nicht herausfinden“, so der Vorsitzende Deichmann.

 

Die Gründung der Bürgerinitiative „Pro Natur Härten“ ist für die CDU Kusterdingen eine Folge der Intransparenz. Verständlich ist das Argument der BI, dass man über deutlich weniger bedeutende Themen lange und umfangreich diskutiert, aber ein Projekt dieser Tragweite in einer Gemeinderatssitzung beschließt, ohne vorherige Beteiligung der Bürger.

Die Frage, ob die Herbeiführung eines Bürgerentscheides unterstützt werden sollte, wurde auch in den Reihen der CDU Kusterdingen kontrovers diskutiert. Auf jeden Fall hätten die Bürgerinnen und Bürger in dieser Angelegenheit früher beteiligt werden müssen. „Wenn es zur Umsetzung des Projekts kommt und auch nur eine Minderheit der Mitbürger/innen gegen das Projekt ist, diese aber laut und wahrnehmbar ist und sich erhebliche Nachteile einstellen, dann könnte das zu einem weiteren Vertrauensverlust in unsere Demokratie führen“, gibt Deichmann zu bedenken. „Die Entscheidung ist jetzt gefallen und wir werden den Gemeinderat als wichtiges Organ unserer repräsentativen Demokratie nicht torpedieren. Wir setzen uns aber künftig für mehr Bürgerbeteiligung ein und treten bei der nächsten Kommunalwahl mit einer Liste an, um hier entsprechend zu wirken. Uns bleibt nun nur noch drauf zu vertrauen, dass die gewählten Vertreterinnen und Vertreter im Sinne der Bürgerschaft entschieden haben und dass das Genehmigungsverfahren einer qualifizierten Prüfung unterliegt“, ergänzt der Gemeindeverbandsvorsitzende.

Für die CDU Kusterdingen ist unstrittig, dass man sich darum bemühen muss das vorhandene Potential an erneuerbaren Energien auszuschöpfen, um etwas für das Klima, aber auch die politische Unabhängigkeit zu tun. Die Windenergie ist ein wichtiger Bestandteil und bei der differenzierten Betrachtung sind die Vorteile, beispielsweise der geringe Flächenverbrauch, nicht von der Hand zu weisen. Es darf bei den Überlegungen, wo man diese installiert, nicht das bekannte St. Florians-Prinzip zur Anwendung kommen, aber bevor man das Risiko von Beeinträchtigungen der angrenzenden Anwohner durch ca. 700m entfernte Windkraftanlagen dieser Dimensionen, an einer Stelle, die entsprechend der Raumsuchkarte des Regionalverbands nur ein mäßiges Windpotential ausweist, eingeht, darf die Frage gestellt werden, ob man das ansonsten vorhandene Potential bereits ausgeschöpft hat. Hier wäre beispielsweise die energetische Verwertung der Bioabfälle
zu nennen, welche wegen etwaiger „Fehlwürfe“ nicht als Kompost auf unseren Feldern ausgebracht werden können. Durch eine Biogasanlage mit nachgeschalteter Carbonisierung könnte man hier einen wichtigen Beitrag für die Grundlastsicherung leisten, denn das gewonnene Biogas, als auch das Material für die Gewinnung von Biogas lassen sich gut speichern/lagern. Und durch die Carbonisierung lässt sich Biokohle herstellen, welche zu einer CO2-Senke beitragen und entsprechend dem Prinzip Terra preta für eine Aufwertung der Äcker sorgen kann. Die etwaigen Fehlwürfe lassen sich hierdurch auch theoretisch herausfiltern.

Auch der Ausbau der Netzinfrastruktur ist für uns ein wichtiger Baustein, über den man noch Potential ausschöpfen kann. „Hier hätte und sollte man ansetzen, wenn es immer noch nicht reicht, erscheinen die geplanten Windkraftanlagen automatisch in einem anderen Licht“, schließt Deichmann ab.